E-DARIT
Im Verbundprojekt E-DARIT wird, durch Windkanal- und Flugversuche, das Potential der Energierückgewinnung im Sinkflug durch einen hinsichtlich der Rekuperation optimierten Propeller untersucht. Neben den reinen Leistungsdaten liegt ein besonderer Fokus auf den entstehenden Lärmemissionen.
Umweltwirkung, nicht nur im Hinblick auf Treibstoffverbrauch, sondern auch in Bezug auf Lärmbelästigung ist ein wesentlicher Auslegungsfaktor von Flugzeugen. Das stetige Wachstum des Luftverkehrs und die daraus resultierenden Umweltauswirkungen verlangen von der Luftfahrtindustrie innovative Lösungen. Einen wesentlichen Beitrag zur Lösung des Problems kann hier der Elektromotor als Alternative zum Verbrennungsmotor darstellen. Vorteilhafte Eigenschaften eines elektrischen Antriebssystems liegen unter anderem in der hohen Effizienz und dem geringen Lärm der Motoren. Diese und weitere Eigenschaften ermöglichen neuartige Konfigurationen und Flugbetriebsverfahren.
Der heutige Luftverkehr ist nur auf langen Distanzen bodenbasierten Transportsystemen überlegen. Durch den gemeinsamen Einsatz von elektrischen Antrieben und lärmreduzierenden Maßnahmen könnten Flugzeuge auch für sehr kurze Strecken und sogar innerhalb großer Städte eine Alternative zu Transportsystemen am Boden darstellen. Auf Grund der Tatsache, dass Kurzstreckenflugzeuge eine hohe Anzahl an Starts und Landungen pro Flugstunde ableisten, erhöht sich der relative Einfluss der Steigflug-und Sinkflugphasen und mit letzterer eben jene Flugphase, in der viel Energie abgebaut werden muss. Falls man diese Energie effizient und lärmarm zurückgewinnen könnte, kann mit zusätzlichen Energieeinsparungen und einer größeren Akzeptanz bei Anwohnern in der unmittelbaren Umgebung von Flughäfen gerechnet werden.
Das primäre Ziel des hier beschriebenen Projekts ist es nachzuweisen, dass ein wesentlicher Teil an Energie durch einen speziell auf Rekuperation optimierten Propeller zurückgewonnen und somit eingespart werden kann. Flugleistungs- und akustische Messungen werden sowohl im Windkanal als auch im Flugversuch durchgeführt. Als Versuchsobjekt steht hierfür die Stemme S 10 VTX der FH Aachen zur Verfügung. Die Lärmbelastung aufgrund des Propellers soll für die hierzu entwickelten verschiedenen Propellergeometrien in unterschiedlichen Flugphasen analysiert werden. Hier werden insbesondere psychoakustische Metriken herangezogen, um die Störwirkung der Emissionen differenziert bewerten zu können. Die erlangten Erkenntnisse werden genutzt, um die ILR-Flugzeuglärmvorhersage und Auralisierungsmodelle zu verbessern.
Das Verbundvorhaben wird unter der Leitung des Fachbereichs Luftfahrttechnik der FH Aachen durchgeführt.
Weitere Partner sind: