Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit elektrifizierter Regionalflugzeuge für On-Demand-Systeme
Für die Erweiterung des regionalen Kurzstreckenverkehrs wird seit Jahren an der technischen Entwicklung von Kleinflugzeugkonzepten, sogenannten Lufttaxis, geforscht. Diese sollen als eine umweltschonende und moderne Alternative des regionalen Bodentransportsystems auch die europäische Vision Flightpath 2050 fördern, die beliebige innereuropäische Strecken in vier Stunden ermöglichen soll.
Während vergangene Forschungsprojekte hauptsächlich auf die technische Entwicklung bzw. Reife entsprechender Flugzeugentwürfe abzielten, fehlt nach wie vor eine holistische Betrachtung des Transportsystems, weshalb Unklarheit über die tatsächliche Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Transportleistung im regulären, alltäglichen Flugbetrieb besteht. Externe Einflüsse infolge widriger Wetterlagen sowie Verzögerungen bei der Passagierabfertigung können eine planmäßige Flugabwicklung gefährden.
Im Rahmen des Projektes sollen für die erfolgreiche Einführung dieses Transportsystems die realen Flug- und Einsatzbedingungen quantifiziert und modelliert werden. Mithilfe von hochaufgelösten meteorologischen Daten werden exogene witterungsbedingte Einflussfaktoren auf den Flugbetrieb, wie Starkwinde, Böen, Nebel- und Eisansätze, bestimmt. Weiterhin werden auch die land- und luftseitigen Prozesse und die Infrastruktur an Flugplätzen analysiert. Im Fokus stehen vor allem kleine teilelektrisch betriebene Flächenflugzeugkonzepte sowie eine Punkt-zu-Punkt Verbindung zwischen einzelnen Flugplätzen.
Auf der Basis dieser Untersuchungen lassen sich erstmals die Anforderungen an den Flugzeugentwurf unter schwierigen Einsatzbedingungen ableiten und in den Entwurfsprozess integrieren. Zukünftige Entwürfe und Verkehrskonzepte können somit auf reale Anforderungen im Flugbetrieb optimiert werden. Ziel ist eine optimierte Auslegung neuer und bereits existierender Lufttaxi-Entwürfe sowie eine angepasste land- und luftseitige Ausstattung der Flugplätze, wodurch eine mögliche Erhöhung der Transportverfügbarkeit quantifiziert und gleichzeitig eine sichere und passagierfreundliche Luftmobilität gewährleistet werden soll.
Das Verbundvorhaben wird im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms LuFo VI-1 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert und wird in Zusammenarbeit mit dem Verkehrswissenschaftlichen Institut der RWTH Aachen University und dem Institut für Lufttransportsysteme der Technischen Universität Hamburg durchgeführt.
Projektpartner:
- Verkehrswissenschaftliches Institut der RWTH Aachen
- Institut für Lufttransportsysteme der Technischen Universität Hamburg